Leerstandsmanagement Innenstadt

In der jüngsten bundesweiten Passanten-Befragung „Vitale Innenstädte“, an der im vergangenen Jahr erstmals auch die Stadt Dorsten teilgenommen hat, kommt das Kölner Institut für Handelsforschung zu dem Ergebnis, dass sich die Gestaltung der Innenstädte bisher zu sehr an den Bedürfnissen des Handels und weniger an denen der Besucher orientiert habe. Unabhängig vom Alter wünschten sich laut IFH Besucherinnen und Besucher der Innenstädte – vereinfacht ausgedrückt – nicht nur einen Ort des Einkaufs, sondern vor allem einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen und Leute treffen können. Wer ein Comeback der Innenstädte nach Corona wolle, müsse jetzt hier, bei dem ohnehin durch den Online-Handel gebeutelten Kernbereichen, den Hebel ansetzen, um alle Zielgruppen – gerade auch die jüngeren Altersgruppen – in die Zentren zu locken. Diese Schlussfolgerungen kann man sicher auch für Dorsten ziehen.

Der Stadt Dorsten stehen Mittel in Höhe von 348.000,00 € aus dem Förderprogramm des Landes zur Stärkung der Innenstädte und Centren in NRW zur Verfügung. Wir sollten die Chance jetzt wahrnehmen die Aufenthaltsqualität (siehe Analyse IFH) in der Innenstadt nach der städtebaulich erfolgten Aufwertung durch die Umgestaltung der Fußgängerzone weiter zu erhöhen.

Stadtbnaurat Lohse hatte bereitseine ganze Reihe attraktiver und interessanter Möglichkeiten aufgezeigt und dabei auch den Vorschlag „Fahrradparkhaus/Radstation“ der SPD-Fraktion aufgegriffen. Mit Blick auf die vom IFH erarbeitete Analyse bietet sich in diesem Zusammenhang an, gerade auch jüngere Altersgruppen (Kinder und Jugendliche) besonders zu berücksichtigen. So könnten in Ladenlokalen auch Mal- und Theaterkurse für Kinder und Jugendliche durch Kulturschaffende ermöglicht werden. Denkbar wäre auch die Nutzung eines Ladenlokals als Proberaum für freie Musikgruppen, woran es in Dorsten hapert. Vorstellbar wäre auch ein vom Dorstener Jugendparlament geführtes Jugendbüro als Anlaufstelle für Initiativen Jugendlicher und/oder ein Jugendcafe als Ergänzung zum Treffpunkt Altstadt, wie dies vor geraumer Zeit schon einmal von der SPD vorgeschlagen worden ist.